Gardena Micro Drip & Eve Aqua
Das Wässern des Garten ist bei der andauerenden Trockenheit lästig. Abhilfe schafft hier eine automatische Bewässerung. Die Herausforderung bei mir ist ein kleiner Garten mit vielen Hindernissen: asymmetrische Gartenfläche, Sandkasten, Sonnenschirm, Sonnensegel und Terrasse mit Steg.
Bei der Planung sollte man sich viel Zeit nehmen und das Eine oder andere nachlesen. Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Komponenten, die Wasser lassen: Sprühdüsen, Tropfer, Flächendüsen, etc. in unterschiedlisten Ausführungen. Abhängig von den Pflanzen und deren Fläche werden darüber hinaus auch unterschiedliche Anforderungen an die Bewässerung gestellt. Bei der Bewässerung von Flächen, wie Rasen, sollten Sprühdüsen und Sprenger überlappend angelegt werden. Sprühdüsen verteilen das Wasser nicht gleichmäßig. Unmittelbar vor den Sprühdüsen gelangt nur wenig Wasser und die Menge nimmt mit Abstand zu. Ich habe auch festgestellt, dass manche (90°, 180°) Düsen auch kein durchgängiges Sprühbild besitzen. In kleinen Bereichen kommt viel (Ecken) und anderen (5°-85° bei 90° Düse) weniger Wasser. Über die Distanz können ganze Bereich mehr oder weniger trocken bleiben. Ein Überlappen macht daher durchaus Sinn.
Ein Punkt, den ich nicht bedacht habe: Je nach Bepflanzungsart muss unterschiedlich oft bewässert werden. So brauchen die Planzen im Beet, auch bei 30-40°C, nur alle zwei Tage mal ordentlich(!) Wasser. Für die Pflanzen im Topf kann das durchaus zu lange sein. Hier hätte man mehrere Kreise planen müssen. Also muss hier ab und zu noch mit der Gießkanne gearbeitet werden. Die Planzen im Topf ware zu Anfang auch nicht geplant und haben sich später angeboten. Bei Beeten sollte immer lange und dafür weniger oft bewässert werden. Die Pflanzen sollen tiefe Wurzeln entwickeln, um wiederstandfähig zu werden. An heißen und/oder windigen Tagen verdunstet viel Wasser an der Erdoberfläche und beim Ausbringen.
Gardena Micro-Drip-System
Meine Wahl viel auf das Gardena Micro-Drip-System und ich habe es individuell zusammen gestellt. Die Produktpräsentation seitens Gardena ist grauenhaft und entmutigt einen zu Anfang. Benötigte Informationen findet man nicht auf anhieb oder sind unverständlich präsentiert. Geholfen haben hier jede Menge Videos und Recherchen. Eine Skizze ist unbedingt zu empfehlen und es sollten die Herstellerangaben kritisch betrachtet werden. Hier wird immer vom Optimum ausgegangen. Meine Sprühdüsen haben bei meinem Wasserdruck nur ca. 2 m Wurfweite, anstatt der angegebenen 3 m. Das kann auch daran liegen, dass mein Wasserhahn unterhalb des Garten liegt. Aus diesem Grund habe ich einen geschlossen Versorgungskreis (Verlegerohr 13 mm) gelegt, um möglichst in allen Bereichen die gleiche Wassermenge ausbringen zu können. Bei einer nur geraden Leitung kommt am Ende weniger Wasser an. Auch habe ich direkt den großen Filter und Druckminderer für 2000 l/h verwendet. Dabei liegt eine Bedienungsanleitung mit Empfehlungen zu Abständen, Wasserverbrauch der einzelnen Komponenten und damit auch die maximal mögliche Anzahl der Komponenten. Diese Infos habe ich online nicht gefunden und sind bei der schlechten Präsentation einfach unter gegangen.
Das 13 mm Verlegerohr wurde mit Sprühdüsen und zum Teil mit Verlängerungen bestückt, um Beete und Rasen zu bewässern. Die Terrasse konnte im Gegensatz zum Sandkasten ausgespart werden. Mit nur 5 Sprühdüsen wird nun der gesamte Garten überlappend abgedeckt.
Die Blumentöpfe werden vom 13 mm Verlegerohr über das 4,6 mm Verteilerrohr über mehrere Abgriffe versorgt. Das lässt sich auch einigermaßen schön verlegen. Mich stört es jedenfalls nicht. An einer Stelle habe ich das Verteilerrohr in 20 cm Tiefe eingegraben, um die Töpfe um den Sandkasten versorgen zu können. Hier muss man aufpassen nicht irgendwann die Leitung mit einem Spaten zu beschädigen.
Jeder Topf wird mit einem regulierbaren, druckausgleichenden Endtropfer versorgt. Entsprechend der Topfgröße, der Pflanze und der Bewässerungszeit kann die Wassermenge über die Skalierung eingestellt werden. Die Skalierung geht von 1 l/h bis 8 l/h.
Der Aufbau des Systems ist einfach und bislang ohne Probleme dicht. Die T- und Kreuzungsstücke haben alle einen Metallbügel, der vermutlich das herausrutschen des Rohrs verhindern soll. Ich finde den Bügel überflüssig. Zum einen ist das Blech sehr scharfkantig und ich habe mich etliche Male geschnitten. Zum anderen ist der Bügel nach einer Demontage so verbogen, dass er nie mehr etwas halten wird. Das Rohr und der am Verbindungsstück befindliche Dichtungsring reichen vollkommen aus. Man sollte es nur nicht allzu oft wieder demontieren und wiederverwenden. Zur Not schneidet man ein Stück ab und verwendet es woanders.
Eve Aqua
Die Bewässerung wird über einen Eve Aqua gesteuert und erfolgt immer eine Stunde vor Sonnenaufgang für 30 Minuten. Dann ist es meistens am kühlsten und die Pflanzen können besonders gut das Wasser aufnehmen. Eve funktioniert nur mit Apple Homekit. Seit kurzen versuche ich alles darüber zu realisieren. Das Schöne ist der lokale Betrieb über einen Apple TV, die nahtlose Integration in iOS über iCloud und ortsabhängige Automatisierungen (Geofencing). Das hat mit Domoticz nie sauber funktioniert. Natürlich muss man hier darauf vertrauen, dass die Daten über die iCloud auch wirklich verschlüsselt sind und Apple diese nicht auslesen und weiter geben kann.
Wie zuvor erwähnt, soll nicht immer wenig und oft, sondern viel und seltener bewässert werden. Leider lässt sich die Woche schwer in "alle zwei Tage" einteilen. Daher habe ich bei Eve Aqua den Zeitplan für die gesamte Woche erstellt und eine Automatisierung die beim Abschalten der Bewässerung ausgelöst wird. Der Eve Aqua erstellt automatisch zwei Szenen mit denen er sich für den Tag und für den Tag und morgen pausieren lässt.
Die Szenen lassen sich auch nutzen, um bei Regen oder erwarten Regen zu pausieren: smartapfel.de. Hier liegt auch ein großer Nachteil an Apple Homekit. Apple Homekit kennt aktuell keinen Regenmesser und so kann man leider keine Automatisierung entsprechend der Niederschlagsmenge erstellen. Im Zweifel muss man hier selber aktiv werden und die Pausierung aufheben oder setzen. Auch gibt es aktuell nur einen Bodefeuchtesensor von Gardena, der das Gardena Gateway vorraussetzt. Das Gateway gibt es nur in Bundles oder bei Auktionshäusern. Sowohl der Sensor als auch das Gateway sind sehr teuer. Außerdem telefoniert Gardena nach Hause, was ich bei meinem Smart Home weiterhin vermeiden möchte.
Fazit
Die Kombination aus Gardena und Eve gefällt mir sehr gut und hat mir etliches an Arbeit abgenommen. Ich habe auch das Gefühl, dass der Bewässerungszeitpunkt am frühen Morgen dem Garten gut tut. Zusammen mit den anderen Pflegemaßnahmen sieht der Garten besser und gesünder aus. Einzig das Fehlen eines Regenmessers und Bodenfeuchtesensor nervt.